Donnerstag, 4. Oktober 2007

"Rechner an" & "Kill me if you dare to"

Wir sind gut in Nairobi angekommen. Das wird zumindest die Familienmitglieder unter unseren Lesern (!) am meisten interessieren. Die Reise war gut, wenn wir uns im Flugzeug auch gefragt haben, ob wir wohl schon alt genug sind fuer Thrombosen. Der Flughafen in Dubai war morgens um halb sieben nach einer Nacht ohne Schlaf ein Erlebnis, ueberall Luxusautos, die man gewinnen kann, daneben schlafende Menschen am Boden, verschleiert oder bauchfrei. Dazu alle dreissig Sekunden Durchsagen, in denen es um Rechner geht, die man einschalten soll, sehr verwirrend, bis man im Halbschlaf endlich herausfindet, dass "Rechner an" (oder so aehnlich) das arabische Wort fuer Flugnummer ist.
Gestern Nachmittag um zwei sind wir in Nairobi angekommen, etwa einen Kilometer nach Verlassen des Flughafens haben wir mitten in einem Feld unsere erste Giraffe gesehen. Unsere Unterkunft ist... interessant, der Besitzer ist tatsaechlich eine Kolonialistensau, die sich einbildet, frueher Chef der British Army gewesen zu sein und im Army-Ton behandelt er auch die Angestellten. Dazu ist er Alkoholiker und singt gerne die ganze Nacht melancholische irische Trinklieder. Gelobt sei der Erfinder von Ohropax. Zum zweiten Teil der Ueberschrift: der Gute wollte heute Nachmittag, als wir nichtsahnend aus der Stadt zurueck kamen, einen Angestellten umbringen, den er wenige Stunden zuvor eingestellt hatte. Um es nicht zu tun, ist er gegangen, denn eigentlich hat er eine Lizenz zum Toeten, yes Sir!

Nach elf Stunden Schlaf letzte Nacht wollten wir uns heute die Stadt anschauen und zur Giraffenaufzuchtstation. Allerdings ist es nicht einfach, dorthin zu kommen. Nachdem wir die Leute abgewimmelt hatten, die uns zur Busstation bringen wollten (mit einem kleinen Umweg, auf dem wir eine Safari buchen sollten), und diese selbst gefunden hatten, und auf den Bus gewartet hatten, wurden wir aus diesem wieder rausgeschickt, weil er angeblich voll war, was ganz offensichtlich nicht gestimmt hat. Vielleicht wollten sie einem Weissen nicht zumuten, zu stehen, oder den Taxifahrern ein gutes Geschaeft bescheren. Wir haben uns nun entschlossen, morgen von unserem Hostel aus gefuehrt die Giraffenaufzuchtstation zu besuchen, ausserdem auch das Elefantenwaisenhaus und das Karen-Blixen-Museum. Uebermorgen werden wir wohl auf eine viertaegige Safari nach Masai-Mara und zum Lake Nakuru gehen.
Ach ja, was wir heute tatsaechlich gesehen haben: ein Cafe, das im Lonely Planet steht (also mit der einzige Ort, an dem man sich nicht zeitweise wuenscht, eine weniger auffaellige Hautfarbe zu haben) und die Stadt von oben aus dem 32. Stockwerk des Kenyatta-Conference-Center.
Bisheriges Fazit: Nairobi ist heiss, staubig, bunt, unsere Lungen werden auf 1661 Metern Hoehe trainiert, und es geht uns gut!

Nairobi

6 Kommentare:

Jule hat gesagt…

Hey,
liebe Grüsse aus Zürich, auch vom Määätze!
Schön, dass es euch gut geht! Genießt die Zeit in vollen Zügen!!
Fühlt euch geknuddelt,
Jule

Anonym hat gesagt…

Schön, dass ihr gut angekommen seid, anbei unser Orchesterprogramm:
Schumann, Manfred - Ouverture
Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen
Berlioz, Herold in Italia
Tolle Bilder im SVZ, allerbeste Grüße aus dem hohen Norden,
Johannes

avocadohead hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
avocadohead hat gesagt…

Hey, bringt Ihr mir so ne Giraffe mit? Die scheinen echt praktisch zu sein. (kann mich Johannes nur anschließen...)

avocadohead hat gesagt…

Geistertrio (R) ist da, wohin soll ich es nachschicken? ;-p

Anonym hat gesagt…

Hi ihr Zwei, echt interessante Persönlichkeit, euer Vermieter. Scheint so eine Mischung zwischen James Bond 007 und Sergeant Emil Foley zu sein. Wir hoffen, dass ihr nicht in die Schussbahn geratet. Wir sind gut erholt von Rhodos zurück und sollen euch von Dimitri ganz lieb grüssen. Ruth, Deine Tips waren super!!!
Machts gut! Bis bald. Grüße von Evelyn, Dirk, Ollis Eltern