Etwas verkatert sind wir am naechsten Tag mit zwei Deutschen, die wir im B&B kennen gelernt hatten, zum botanischen Garten in Kirstenbosch gefahren und haben dort den Tag verbracht. Suedafrikaner sind ganz verrueckt danach, sonntags im Park zu picknicken, so war es doch sehr bevoelkert. Abends haben wir - sentimental wegen des Abschieds von Kapstadt - das letzte Mal im Long Street Cafe gegessen, bevor wir Montag frueh unseren Mietwagen in Empfang genommen haben. Dank eines Upupupgrades sind wir nun im Besitz eines niegelnagelneuen VW Polo mit allen Schikanen. Und das links fahren laeuft mittlerweile auch ganz gut (exzellent! sagt Fahrer Olli, Ruth traut sich naemlich nicht!).
Als erstes sind wir ans Kap der guten Hoffnung gefahren, um viele Japaner zu treffen. Es ist wirklich faszinierend, die Leute zu beobachten, wie sie sich vor diesem beruehmten Schild draengeln, um sich damit fotografieren zu lassen. Wenigstens hatten wir zuvor noch einen Spaziergang gemacht, bei Wind und Regen, und einen menschenleeren Strand entdeckt, an dem Olli sogar ein Skelett ausgegraben hat, weiss der Himmel, was fuer ein Tier das war.
Abends sind wir in Simon's Town beim gleichnamigen Backpackers untergekommen in der Hoffnung, dass wir endlich wieder Leute treffen. Dem war tatsaechlich so, ein vermutlich betrunkener daenischer Besitzer und ein ebenso angesaeuselter Brite, den man kaum verstehen konnte. Schweren Herzens sind wir auch an diesem Abend frueh ins Bett gegangen, da Simon's Town, der Stuetzpunkt der suedafrikanischen Navy, ausser den vier Katzen im Backpackers rein gar nichts zu bieten hat.
Am Dienstag sind wir in Stellenbosch gelandet und haben dort und in der Umgebung zwei Tage verbracht, uns die Hugenottenstadt Franschoek angeschaut (endlich ein Laden mit richtiger Schokolade, was fuer ein Luxus!) und uns gestern Vormittag, bevor es weiterging, eine Weinprobe gegoennt. An der Kueste sind wir dann Richtung Hermanus gefahren, wo wir nun fuer einige Tage stationiert sind. Hier gibt es endlich ein Backpackers mit normalen Leuten, Swimming Pool, sauber und sehr gemuetlich, dazu ist Hermanus fuer die Wale an der Kueste bekannt und wir haben die allerbeste Jahreszeit erwischt, um Whale Watching zu betreiben. Nachdem wir gestern schon eine Kolonie afrikanischer Pinguine besucht hatten, dachten wir uns, es muesse ein Glueck sein, ueberhaupt einen Wal zu sehen, aber tatsaechlich sieht man sie ununterbrochen. Den heutigen Tag haben wir am Strand verbracht - der Atlantik hat geschaetzte 15 Grad, fuehlt sich aber grossartig an, wenn man seine Beine irgendwann wieder spuert! - und gesehen, dass sie sehr nah ans Ufer kommen.
Kleine Anmerkung von Olli: Von den beruechtigten Dassies, den naechsten Verwandten der Elefanten - was man denen bei Leibe nicht ansieht - haben sich zwei schuechterne und gefraessige Exemplare zwischen den Pinguinen getummelt.
Hermanus ist also von Kapstadt abgesehen der erste Ort, der uns so richtig gut gefaellt in Suedafrika. Bis jetzt haben wir Kenia und das "richtige" Afrika sehr vermisst, weil es hier doch sehr europaeisch ist und man in Staedten wie Simon's Town oder Stellenbosch fast nur Weisse sieht. Besonders in den dortigen Museen bekommt man den Eindruck, dass mit der suedafrikanischen Geschichte haeufig sehr achtlos umgegangen wird und man die einheimischen Staemme als nicht wirklich zum Land zugehoerig betrachtet. Hier in Hermanus machen die Leute aber endlich einen entspannten Eindruck und in unserer Unterkunft koennen wir selbst kochen, was fuer ein Genuss, und deswegen gehen wir jetzt auch gleich zum Pick & Pay, Olivenoel kaufen!
Capetown to Hermanus |