Sonntag, 18. November 2007

News from Cambodia

Hey guys! Let me just give you - this is especially for our English speaking visitors - some news about our last days in Cambodia.
In the famous and at the same time incredibly impressive archeological park of Angkor we've spent three days. The first day we started visiting the peripherical temples by tuktuk, which was great, because by this way, we didn't spend our time in the crowded mass of tourists. The second day Alexandra got sick with high fever and so I did the planned bicycle trip on my own. This was amazing, especially one of the jungle temples, which was recommended by our guest house owner Erich, where I was totally alone. It was almost scary in the ruinous "Ta Nei" with the crickets' noise - or what was it? - in the background. Fortunately, the third day Alexandra was feeling better so that we could do the visting of the blowoff of the park, Angkor Wat, the central and largest temple. As we got up at 5am, we were quite lucky of having not too many tourists with us and could enjoy the sunset from there. But in the end, I preferred the smaller temples, where you stay quite alone without being attacked by obtrousive kids trying to sell useless stuff.
We've spent another relaxing day in Siem Reap before leaving the town by bus. The next day we arrived savely in Phom Penh, where we had some problems to find a free hotel, which is strange at this time, and ended up in a hotel with weird staff. We did not want to spend so much time in the city, so we decided to only visit the genocide museum and then leaving to Sihanouk Ville at the sea side, where we were promised to get the best visa service for Vietnam.
The museum wasn't in a very historical style, thus not too informative, but shocking and opressive with the possibility to see the cells where the regime critical Khmer were tortured and killed and the pictures of the victims exhibited in the rooms of the building which in former times used to be a high school.
Sometimes one really has the impression that all the intellectual people are gone in the country. The people are so nice on the one hand, but so extremely focused on making money! There isn't really a motivation of making things better, they appear really helpless after what they have undergone in the close past and get addicted to western help and crap like mobile phones and computers that does not help changing motivations of this country. This is only a little impression from here and likely subjective. For me, however, this country - till now - was the biggest experience on our journey and I learned a lot.
We now spend some days in Sihanouk Ville where we got a nice french guest house next to the beach with warm Indian0cean water. It's really a pity, that everywhere we are, it is a better choice going into European leaded guest houses that are mostly cleaner and more comfortable.
That's it... till now.
Cheers!
Angkor Archeological Park, Phnom Penh and Sihanoukville

Mittwoch, 14. November 2007

Siem Reap

Ich hoffe, das Ehegericht war keine Anspielung, lieber Johannes, wir sind bisher immerhin schon siebzehn Tage gluecklich verheiratet!
Unsere Reise von Bangkok nach Siem Reap war... interessant. Im Bus zur Grenze haben wir einen Australier kennen gelernt, der hier fuer eine NGO arbeitet, und er hat uns auch davor bewahrt, abgezockt zu werden. Der Grenzuebergang in Poi Pet ist naemlich dafuer bekannt, sehr locker mit den Visabestimmungen umzugehen. Zehn Minuten von der Grenze entfernt haelt der Bus an und man wird in ein Restaurant geschleppt, wo man das Visaformular ausfuellen und natuerlich essen und trinken soll. Fuer 1400 Baht kommt man dann angeblich schneller ueber die Grenze. Der Australier wusste aber, wie der Hase laeuft - der offizielle Preis sind 600 Baht oder zwanzig Dollar - und hat damit den Unmut der Abzocker auf sich gezogen. An der Grenze hat er uns dann das billigste Visum verschafft, das zu kriegen war, wobei wir dafuer an drei verschiedenen Stellen vorsprechen mussten. Die Korruption ist so offensichtlich, Grenzbeamte sitzen gemuetlich im Schatten und fragen, wieviel man denn fuer ein Visum bietet.
Nachdem wir zwei Stunden gewartet und uns fuenf Stempel plus Visum abgeholt hatten, ging es mit dem Taxi weiter nach Siem Reap. Man kann auch ein sehr billiges Busticket kaufen, aber trotz der relativ guten Strasse wird die Ankunft in Siem Reap dann bis in die Nacht verzoegert, damit die Touristen nicht mehr in eine selbst ausgesuchte Unterkunft gehen koennen, sondern in einem Guesthouse uebernachten muessen, das den Busfahrern eine Kommission bezahlt. Auch wir sind nicht ganz ohne Probleme in unsere Unterkunft gekommen. Am Stadtrand wurden wir mit der Begruendung, das Taxi habe keine Erlaubnis, in die Stadt zu fahren, in ein Tuktuk verfrachtet, das nichts kostet, aber uns natuerlich in ein anderes Guesthouse bringen wollte. Wir haben aber sehr schnell deutlich gemacht, wohin wir wollen und dass wir nichts anderes akzeptieren werden, so dass es dem Fahrer wohl einfach zu muehsam wurde, sich mit uns rumzuschlagen.
Am Montag haben wir uns einen Dreitagespass fuer Angkor Vat gekauft und sind mit dem Tuktuk zu den weiter entfernten Tempeln gefahren. Bilder davon gibt es das naechste Mal, bei den Computern hier wuerde das Hochladen wohl Stunden dauern. Auch den Bericht zu den Tempeln selbst gibt es das naechste Mal von Olli, er durfte naemlich den zweiten Tag allein mit dem Fahrrad zu den Tempeln fahren, waehrend ich im mit Fieber, Husten etc. im Bett lag. Am Ende war es so schlimm, dass wir zum sehr westlichen und sehr teuren Krankenhaus hier gefahren sind, um mich sicherheitshalber auf Malaria und Denguefieber testen zu lassen. Diagnostiziert wurde eine Bronchitis, aber die Antibiotika wirken und bei der Kontrolle heute war der Arzt zufrieden, so dass wir morgen nach Phnom Penh weiterfahren koennen. Von dort gibt es dann den naechsten Bericht.

Samstag, 10. November 2007

Jeffrey's Bay to Bangkok

So, es gibt ein kleines Update, bevor wir Bangkok morgen schon wieder verlassen. Wir sind gut hier angekommen, eine Tatsache, an die ich zwischenzeitlich nicht mehr geglaubt habe. Am Dienstag sind wir um kurz nach sechs in Jeffrey's Bay losgefahren, um den Flieger von Port Elizabeth nach Johannesburg um kurz nach acht zu erwischen. Allerdings bestanden die 75 km mehrheitlich aus Baustellen mit langer Wartezeit, so dass wir einige Male dachten, bald den Flieger ueber uns hinweg starten zu sehen. Am Ende sind wir direkt vom Check-In zum Flugzeug gehetzt - also keine Zeit mehr fuer einen langen Abschied von Maggie und Matt (hi guys, how is the farm? We really miss you!).
Nach einem dreistuendigen Aufenthalt in Johannesburg, waehrend dem wir uns die Mehrwertsteuer fuer unsere Ringe auszahlen liessen (romantisch, nicht?), ging es weiter, auf besonders schoene Weise. Das dachten wir zumindest, als wir das Thai-Flugzeug betraten. Wunderschoene Farben, huebsch gekleidete Flight Attendants, alles aeusserst aesthetisch. Wir stellten uns nach einer Nacht mit zu wenig Schlaf - schliesslich musste der Abschied von Suedafrika gefeiert werden - auf einen entspannten Flug ein. Leider war uns dieses Glueck nicht vergoennt. Kurz nach dem Start ging es los mit fuerchterlichen Turbulenzen und meine latente Flugangst fuehlte sich ploetzlich sehr real an, als das Flugzeug so richtig absackte und alle Leute kreischten. Als das Mittag-/Abendessen serviert wurde, war es kurz ruhiger, und nachdem ich Maggies Angebot, mir eine Schlaftablette fuer den Flug zu geben, abgelehnt hatte, versuchte ich es mit Campari, Rotwein und Cognac. Eine gute Stunde habe ich friedlich geschlummert, danach war Schluss - allerdings nicht mit den Turbulenzen, die bis kurz vor Bangkok anhielten. Aus lauter Verzweiflung haben wir Musik gehoert und uns mit Kommissar Rex (ja, den gibt's bei Thai) und Harry Potter V beruhigt. Als wir schlussendlich tatsaechlich wieder festen Boden unter den Fuessen hatten, war es doch eine grosse Erleichterung und wir sind froh, dass der naechste Flug uns erst Anfang Dezember erwartet (Olli fand es gar nicht so schlimm und freut sich auf weitere Turbulenzen).
Hier in Bangkok wohnen wir in der Shanti Lodge abseits der beruechtigten Khao San Road, die wir aber auch schon "genossen" haben, als wir uns dort mit Simon getroffen haben, den wir in Kenia am Strand kennen gelernt haben und der nun auch kurz in der Stadt war. Waehrend wir in Suedafrika waren, hat er in Nepal den Blick auf den Mount Everest genossen.
Die Stadt selbst ist ziemlich anstrengend, so dass wir heute den ganzen Tag in der Lodge verbracht und gelesen haben. Es ist wirklich nett hier und das Essen super, viele Sachen sind vegetarisch und sogar bio, was wirklich erstaunlich ist. Das einzige, dafuer umso groessere Problem sind die kleinen Tierchen hier. Vorgestern wurde das ganze Haus auf den Kopf gestellt, um den Bugs den Garaus zu machen - hier gibt es sowohl Wanzen im Bett als auch Floehe. Dafuer wurde Paraffin verwendet, was in der ohnehin schon schlechten Luft von Bangkok alles andere als gut fuer die Lunge ist. Es scheint aber tatsaechlich besser geworden zu sein, die Stiche scheinen mehrheitlich von vorletzter Nacht zu stammen, was aber auch an den Leinenschlafsaecken liegen koennte, in die wir die Kissen gepackt haben. Nun ja... Wir hoffen, dass es morgen besser wird, denn um sieben holt uns der Bus ab, der uns an die kambodschanische Grenze bringen soll. Von dort aus fahren wir mit einem Taxi weiter nach Siem Reap, um uns die naechsten Tage dann die Tempel im nahegelegenen Angkor Vat anzuschauen. Wir hoffen, dass sie uns besser gefallen als die thailaendischen, die ein westliches Auge mit all dem Blattgold doch etwas ueberfordern.
First Days in Bangkok

Montag, 5. November 2007

Heiraten in Suedafrika, die letzten Tage & RESUMEE

Hallo ihr Lieben!
Wir hoffen, ihr wart nicht zu sehr ueberrascht ueber die letzten Neuigkeiten und seid nicht sauer auf uns. Wir hatten uns schon vor unserer Reise entschlossen, in Suedafrika zu heiraten, haben aber absolut niemandem davon erzaehlt. Wir versuchten von Deutschland aus an eine Adresse in SA zu kommen, aber wir waren weder ueber das Internet, noch die Botschaft, noch irgendwelcher suedafrikanischer Aemter in der Lage etwas herauszufinden. Einzig und allein die Infos ueber die Moeglichkeit, dies zu tun und die Tatsache, dass man nur einen Pass und das Visum benoetigt war uns aus dem Internet bekannt geworden. Also beschlossen wir, sobald wir in Kapstadt sind, es dort in die Haende zu nehmen. Das dortige Department of Home Affairs sagte uns jedoch, dass wir zwar heiraten koennen, dies aber erst im Februar moeglich waere. Wir versuchten es dann in einem kleineren Ort in der Hoffnung, dass dieser nicht so ausgebucht ist. Wir wurden zweimal weitervermittelt und landeten dann bei unserem Marriage Officer Simon, der dies in die Wege zu leiten faehig zu sein schien. Wir fuhren also nach Worcester, einem Ort, den wir eigentlich gar nicht sehen wollten, weil er recht scheusslich ist. Letzten Endes legten wir die Strecke nach Worcester dreimal (einmal von Stellenbosch und zweimal von Hermanus) zurueck: einmal um Simon zu treffen und alles zu organisieren, das zweite Mal fuer die Hochzeit mit Maggie und Matt, unseren Trauzeugen, und das dritte Mal auf der Weiterreise, um ein Full Marriage Certificate bei den dortigen Home Affairs zu besorgen. Ohne dies koennen wir die Ehe in Deutschland nicht legal machen.
Nun sind wir schon seit einer Woche gluecklich verheiratet.

Mosselbay, Knysna und Jeffrey's Bay

Unsere Segeltour zu den Robben in Mosselbay war sehr schoen, vor allem das Segeln an sich hat riesig Spass gemacht. In Mosselbay war auch der zweitschoenste Backpacker der letzten drei Wochen (im schoensten sind wir gerade noch). Wir wollten eigentlich dauernd kochen mit Maggie und Matt, allerdings sind wir zufaellig in einem wirklich guten Restaurant gelandet, in dem es frische Muscheln, Fisch in allen Variationen und bei unserem zweiten Besuch auch Sushi gab. Olli hat dort Strauss probiert (und ich auch, ein winziges Stueckchen) und schwaermt noch immer davon. Nach zwei entspannten Tagen - die Entspannung war auch dringend noetig - sind wir nach Knysna gefahren, die "Hauptstadt" der Garden Route. Unsere dortige Unterkunft, der Highfield Backpackers, wird vom Lonely Planet hoch gelobt - wir verstehen aber nicht so recht, warum. Die Kueche war unglaublich schmutzig, die Zimmer liessen (fuer den Preis) schwer zu wuenschen uebrig und als wir gestern bezahlen und gehen wollten, wurde uns gesagt, dass am Tag zuvor der Safeschluessel "verloren" gegangen sei und wir warten muessten, bis man ihn aufgebrochen habe. Da auch noch eine Flasche wirklich guter Wein, Muesliriegel und Kaese von uns verschwunden waren, waren wir doch etwas misstrauisch und die drei Stunden, bis wir wussten, dass Kreditkarten, Paesse und Flugtickets unversehrt waren, alles andere als entspannt. Dazu kam auch noch, dass der Mechaniker ewig auf sich warten liess, weil ihm auf halben Weg von George nach Knysna klar geworden war, dass es in ganz Knysna den ganzen Tag ueber keinen Strom geben wuerde, er also einen Generator brauchte.
Eigentlich haetten wir zum Addo Elephant Park fahren wollen, dafuer hat aber die Zeit nicht mehr gereicht. So haben wir ein Bird Sanctuary besucht und einen Stopp bei der weltweit hoechsten Bungee Jumping Bruecke eingelegt, um den Verrueckten zuzuschauen. Maggie und Matt sind ja vor einigen Tagen von der Gouritzbruecke gesprungen (65m), aber die Bloukransbruecke mit ihren 216 m war ihnen zwar nicht zu hoch, aber zu teuer. Mit Einbruch der Dunkelheit sind wir in Jeffrey's Bay angekommen, einem Surferstaedtchen, und da unser Hostel (Island Vibe, nur zu empfehlen!) so wunderbar ist, haben wir uns entschlossen, Addo zu kippen und den Tag hier zu verbringen. Morgen muessen wir um halb sechs aufstehen, um den Flieger von Port Elizabeth nach Johannesburg und von dort weiter nach Bangkok zu erreichen. Also gibt es heute Abend ein Abschiedsdinner mit den beiden, die morgen auf eine Farm noerdlich von PE fahren, um dort fuer zwei Monate zu arbeiten. Naechstes Jahr besuchen wir sie in Minneapolis, da wollten wir schon immer mal hin...

SUEDAFRIKA-RESUMEE

Nachdem wir aus Kenia kamen freuten wir uns sehr ueber die Gegebenheiten in Capetown. Wir sahen, wie bunt gemischt die Menschen hier leben koennen, das war sehr erfreulich. Wir waren froh, dass wir nicht mehr die "weissen Fremden" waren, auf die dauernd mit dem Finger gezeigt wurde. Und wir genossen mal wieder gutes Essen zu bekommen. Zugleich fingen wir jedoch an, das "richtige" Afrika zu vermissen, besonders als wir Capetown verliessen und in provinziellere Gebiete kamen, die sehr burisch sind. Alle sprechen Afrikaans in der Western Cape Region. Besser war es in groesseren Orten wir Knysna gen Osten, wo die Bevoelkerung sich mehr zu mischen schien.
Worueber wir uns immer wieder Sorgen machten, ist die Sicherheit. Suedafrika hat mit die groesste Arm-Reich-Diskrepanz der Welt und das bekommt man nicht nur zu sehen, sondern auch zu spueren. Leute, die Haeuser haben, ein nettes Auto und einen Flachbildfernseher, also eigentlich jeder, der "westlich" lebt, hat eine Mauer um sein Haus, oft auch mit Stacheldraht oder Elektrozaun darueber. Auf jeder Mauer steht ein Schild der oertlichen "Armed Response", welche wohl kommt, sollte jemand ins Haus einbrechen. Jeden, den wir hier treffen, wuenscht uns einen sicheren Aufenthalt und warnt uns vor den Gefahren. Wir mieden es, nachts Auto zu fahren oder uns in ruhigen Strassen der Staedte aufzuhalten. Meist blieben wir eher im Hause, wenn es dunkel war. An ATMs (Geldautomaten) ist erhoehte Vorsicht geboten, da dort die meisten Ueberfaelle passieren. Die organisierten Kriminellen hier haben interessante Tricks, um dort an das Geld der Geldabheber zu kommen, denen man jedoch ganz gut ausweichen kann, wenn man auf einige Dinge achtet. Trotz allem sollte man hier nicht paranoid werden, denn der Grossteil der Bevoelkerung ist so warmherzig und hilfsbereit und Suedafrika ist ein wundervolles Land. Man muss sich immer wieder klar machen, dass das Ende der Apartheid weniger als zwanzig Jahre her ist und das Land Zeit braucht, um seinen Weg zu finden.
Unglaublich ist auch, wie herrlich der Wein hier ist. Da koennen die Europaeer echt einpacken. Der Sauvignon Blanc hat goettlich geschmeckt!!!

Morgen brechen wir von Port Elizabeth nach Bangkok auf und werden euch hoffentlich bald unseren ersten Eindruck von Suedostasien mitteilen.
Wir wuenschen euch alles Liebe und gruessen euch!

Hier der Link zu dem Ort, an dem wir geheiratet haben:
http://www.goedgedachttrust.org.za
Last Days in Africa

Donnerstag, 1. November 2007

Von Hermanus nach Swellendam

Wir machten also so eine Bootstour, um die Wale aus der Naehe zu sehen. Das Boot fuhr sehr schnell, wir hielten ein paarmal und sahen auch Wale und ruckzuck waren die anderthalb Stunden um. Das beste waren zwei Walfreunde, die unter dem Boot durchschwammen. Cooles Gefuehl, zwei lebende Fuenfzigtonner unter sich zu haben. Ansonsten haben sich die umgerechnet 80 Euro fuer uns beide echt nicht gelohnt, denn man kann die Wale genausogut von der Kueste aus beobachten, denn sie kommen recht nah ans Ufer heran und wenn man Glueck hat, 'splashen' sie auch fuer einen. Tolle Tiere auf jeden Fall!

Abends gab es dann noch einmal eine Kochsession mit Maggie und Matt und dann sind wir mit den beiden nach Worcester, eine recht haessliche Stadt, um unseren Marriage Officer Simon zu treffen. Zuerst mussten wir aufs Polizeirevier, um Formalitaeten zu klaeren, dann zu Simon fuer weitere Formalitaeten. Nachdem alles geklaert war, sind wir mit ihm und unseren beiden Trauzeugen nach Goedgedacht bei Malmesbury aufgebrochen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt wurden wir mitten in den Bergen auf einer Olivenfarm in einer Kapelle von Simon getraut und Ruth heisst nun auch Popp, zumindest teilweise. Wir fuenf sind dann zurueck nach Worcester, haben uns von Simon verabschiedet und sind des Nachts noch nach Hermanus zurueck gefahren (wieder etwa zwei Stunden), um dort suedafrikanischen 'Champagner' und Pasta Aglio Olio zu essen, nachdem wir den Grossteil des Tages Hunger gehabt hatten.
Das alles ist kein Scherz (siehe Fotos) und im April wird es eine Party geben!

Am naechsten Tag brachen wir zusammen mit Maggie und Matt, die uns die naechsten Tage begleiten werden, in Richtung Montagu auf. Der Ort ist so dermassen ausgestorben und 'scary', dass wir direkt nach Swellendamm weiterfuhren, bevor es dunkel wurde. Dort fanden wir einen netten Backpackers. Wir sind jedoch gleich am naechsten Vormittag weiter nach Mosselbay, weil wir doch lieber wieder ans Meer wollten und genossen die Landschaft waehrend der Fahrt statt beim Wandern. Die Staedte im Inland sind teilweise echt unheimlich und provinziell.

In Mosselbay haben wir einen sehr netten Backpackers gefunden und gehen gleich auf eine weitere Bootstour, diesmal, um Robben zu sehen. Mal sehen, ob sich es diesmal lohnt, aber was sind schon 70 Rand!
From Hermanus to Mosselbay

Freitag, 26. Oktober 2007

Capetown, Cape of Good Hope, Stellenbosch & Hermanus

Olli ist zu faul, also darf ich noch einmal schreiben. Liebe Leute zu Hause, wir freuen uns sehr ueber eure Kommentare, schliesslich vermissen wir Konstanz (zumindest ein winzig kleines Bisschen!). Nach dem letzten Eintrag haben wir es tatsaechlich noch auf den Tafelberg geschafft und dort mit einem Castle als Sundowner den Sonnenuntergang genossen. Sehr romantisch! Abends haben wir uns das Rugby-Spiel zumindest in Teilen gegeben, was sich nach dem Sieg Suedafrikas in der Long Street abgespielt hat, laesst sich kaum beschreiben: alle Leute haben gejubelt, gesungen, sich gegenseitig umarmt, saemtliche durch die Strasse fahrenden Autos durchgeschaukelt und sind auf Hausdaecher gestiegen. Ollis kenianische Bierwerbung auf dem T-Shirt und die suedafrikanische Flagge in meinem Kopftuch waren perfekt fuer die Kontaktaufnahme mit anderen Leuten. Aber schaut euch am besten die Photos an, sie sagen mehr als viele Worte.
Etwas verkatert sind wir am naechsten Tag mit zwei Deutschen, die wir im B&B kennen gelernt hatten, zum botanischen Garten in Kirstenbosch gefahren und haben dort den Tag verbracht. Suedafrikaner sind ganz verrueckt danach, sonntags im Park zu picknicken, so war es doch sehr bevoelkert. Abends haben wir - sentimental wegen des Abschieds von Kapstadt - das letzte Mal im Long Street Cafe gegessen, bevor wir Montag frueh unseren Mietwagen in Empfang genommen haben. Dank eines Upupupgrades sind wir nun im Besitz eines niegelnagelneuen VW Polo mit allen Schikanen. Und das links fahren laeuft mittlerweile auch ganz gut (exzellent! sagt Fahrer Olli, Ruth traut sich naemlich nicht!).
Als erstes sind wir ans Kap der guten Hoffnung gefahren, um viele Japaner zu treffen. Es ist wirklich faszinierend, die Leute zu beobachten, wie sie sich vor diesem beruehmten Schild draengeln, um sich damit fotografieren zu lassen. Wenigstens hatten wir zuvor noch einen Spaziergang gemacht, bei Wind und Regen, und einen menschenleeren Strand entdeckt, an dem Olli sogar ein Skelett ausgegraben hat, weiss der Himmel, was fuer ein Tier das war.
Abends sind wir in Simon's Town beim gleichnamigen Backpackers untergekommen in der Hoffnung, dass wir endlich wieder Leute treffen. Dem war tatsaechlich so, ein vermutlich betrunkener daenischer Besitzer und ein ebenso angesaeuselter Brite, den man kaum verstehen konnte. Schweren Herzens sind wir auch an diesem Abend frueh ins Bett gegangen, da Simon's Town, der Stuetzpunkt der suedafrikanischen Navy, ausser den vier Katzen im Backpackers rein gar nichts zu bieten hat.
Am Dienstag sind wir in Stellenbosch gelandet und haben dort und in der Umgebung zwei Tage verbracht, uns die Hugenottenstadt Franschoek angeschaut (endlich ein Laden mit richtiger Schokolade, was fuer ein Luxus!) und uns gestern Vormittag, bevor es weiterging, eine Weinprobe gegoennt. An der Kueste sind wir dann Richtung Hermanus gefahren, wo wir nun fuer einige Tage stationiert sind. Hier gibt es endlich ein Backpackers mit normalen Leuten, Swimming Pool, sauber und sehr gemuetlich, dazu ist Hermanus fuer die Wale an der Kueste bekannt und wir haben die allerbeste Jahreszeit erwischt, um Whale Watching zu betreiben. Nachdem wir gestern schon eine Kolonie afrikanischer Pinguine besucht hatten, dachten wir uns, es muesse ein Glueck sein, ueberhaupt einen Wal zu sehen, aber tatsaechlich sieht man sie ununterbrochen. Den heutigen Tag haben wir am Strand verbracht - der Atlantik hat geschaetzte 15 Grad, fuehlt sich aber grossartig an, wenn man seine Beine irgendwann wieder spuert! - und gesehen, dass sie sehr nah ans Ufer kommen.
Kleine Anmerkung von Olli: Von den beruechtigten Dassies, den naechsten Verwandten der Elefanten - was man denen bei Leibe nicht ansieht - haben sich zwei schuechterne und gefraessige Exemplare zwischen den Pinguinen getummelt.

Hermanus ist also von Kapstadt abgesehen der erste Ort, der uns so richtig gut gefaellt in Suedafrika. Bis jetzt haben wir Kenia und das "richtige" Afrika sehr vermisst, weil es hier doch sehr europaeisch ist und man in Staedten wie Simon's Town oder Stellenbosch fast nur Weisse sieht. Besonders in den dortigen Museen bekommt man den Eindruck, dass mit der suedafrikanischen Geschichte haeufig sehr achtlos umgegangen wird und man die einheimischen Staemme als nicht wirklich zum Land zugehoerig betrachtet. Hier in Hermanus machen die Leute aber endlich einen entspannten Eindruck und in unserer Unterkunft koennen wir selbst kochen, was fuer ein Genuss, und deswegen gehen wir jetzt auch gleich zum Pick & Pay, Olivenoel kaufen!
Capetown to Hermanus

Samstag, 20. Oktober 2007

Lion's Head, Langa Township & Robben Island

In Kapstadt ist es wirklich schwierig, den Hintern hochzukriegen, obwohl es soviel zu sehen gibt. Die ersten beiden Tage haben wir fast nur in der Umgebung der Long Street verbracht, sind durch die Strassen geschlendert und haben ein Cafe/Restaurant nach dem anderen ausprobiert, Chai getrunken (in Vorbereitung auf Indien), Castle, Amarula, suedafrikanischen Weisswein, dazu kann man sich hier an einer einzigen Strasse durch die ganze Welt futtern. Einen Abend haben wir an der Waterfront verbracht, die uns aber nicht wirklich gefallen hat, viel zu touristisch und sehr dekadent. Wir wurden von einem Bettler angesprochen und Olli hat gemeint, er solle doch bitte einen der Kerle mit den dicken Autos anbetteln, die haetten viel mehr Geld als wir.
Wir sind dann in einem Restaurant namens Emily's gelandet, dessen Einrichtung aeusserst interessant ist - Kronleuchter, pink, violett und rot gestrichene Waende und eindeutige Bilder an den Waenden. Da wir ja jung sind und von gutem Essen noch keine Ahnung haben koennen, wurden wir an einen Durchgangstisch gesetzt, an dem permanent die Kellner vorbei gerannt (ja, wirklich gerannt!) sind und auch sonst nicht wirklich gut bedient. Dies hat sich schlagartig geaendert, als wir ein Notizbuch ausgepackt und Fragen zum Restaurant und zur Zusammensetzung der Speisen gestellt haben. Ab sofort wird die Gourmet-Kritiker-Masche regelmaessig angewandt.

Vorgestern haben wir uns endlich aufgerafft und wollten mit der Bahn auf den Tafelberg hoch (habe ich schon erwaehnt, dass wir gerade schrecklich faul sind?). Wegen des Windes fuhr der Cableway nicht, also haben wir uns umentschlossen und sind auf den Lion's Head gestiegen. Dieser (kleine) Berg liegt zwischen dem Tafelberg und dem Meer und ist mit 669 m um einiges kleiner. Trotzdem hat man, ist man erstmal oben, eine wunderschoene Sicht auf ganz Kapstadt und bis nach Robben Island. Das hatten wir uns nach Gekraxel ueber Leitern und an Ketten und tiefen Abgruenden entlang auch verdient. Wieder unten, waren wir dementsprechend muede und wurden gluecklicherweise von einem netten Einheimischen mit in die Stadt genommen. Unser erster Eindruck hat sich bestaetigt, die Leute hier sind wirklich unglaublich freundlich und hilfsbereit.

Gestern haben wir den bisher spannendsten Tag erlebt. Um halb neun wurden wir abgeholt und als erstes zum District Six Museum gebracht. District Six war frueher ein Stadtteil, in dem Schwarze, Weisse, Coloureds etc. gelebt haben, bis er von der Apartheid-Regierung zum weissen Gebiet erklaert und die Leute umgesiedelt wurden. Mittlerweile wohnt ein Teil der ehemaligen Bewohner wieder dort und die anderen haben auf dem riesigen Strassenplan, der den Boden der alten Kirche bedeckt, in dem das Museum untergebracht ist, ihre ehemaligen Adressen eingezeichnet. Es stimmt sehr nachdenklich, wenn das Leid dieser Zeit, das ich bisher nur aus Buechern kannte, ploetzlich Gesichter bekommt.
Danach sind wir ins Township Langa gefahren, benannt nach einem ehemaligen Haeftling auf Robben Island. Wir durften verschiedenen Wohnungen anschauen, in den Laeden dort einkaufen, haben einen Medizinmann besucht und dort gebrautes Bier probiert, das doch ziemlich gewoehnungsbeduerftig ist. Am Schoensten war aber der Besuch in einer Schule. Die Kinder haben fuer uns gesungen und getanzt und uns wurde erklaert, dass sie auch Lieder lernen, die sie lehren, ihren Koerper zu lieben und ermuntern, mit der Lehrerin zu sprechen, wenn jemand sie unerlaubt anfasst. Auch die Kinder auf der Strasse freuen sich ueber den Besuch, sie wollen mit einem spielen und wenn man anfaengt, sie rumzutragen oder mit ihnen auf dem Ruecken rumzuhuepfen, wollen sie einen kaum mehr gehen lassen.
Nach diesem wirklich schoenen Vormittag im Township, in dem es nicht schlimmer aussieht als auf den ganz normalen Strassen von Nairobi, sind wir nachmittags mit dem Boot nach Robben Island gefahren. Als erstes haben wir eine Fahrt ueber die Insel unternommen, unser Guide, wohl Sohn eines Opfers der Apartheid-Regierung, hat flammende Reden ueber den Zustand der Welt gehalten, die mehr einer Anklage glichen, waehrend ich - Schande ueber mich - ganz fasziniert war von den zahlreichen Hasen, die ueber die Insel hoppeln. Das Gefaengnis der politischen Haeftlinge wurde uns von einem ehemaligen Insassen gezeigt, der die Schrecken dieser Zeit sehr gut deutlich machte, vor allem aber auch die Abstrusitaet der ganzen Idee, die dahinter steckte. Mit einem Kopf voller neuer Eindruecke sind wir wieder nach Kapstadt zurueckgekehrt.

Mittlerweile ist es Samstagmittag, wir haben das Castle of Good Hope besucht und wollen nachher gleich auf den Tafelberg, wenn wir es zeitlich noch schaffen. Fuer Montag will noch ein Mietwagen organisiert werden, denn dann werden wir die Stadt schweren Herzens verlassen. Ausserdem ist heute Abend das Rugby-Finale zwischen Suedafrika und England und die ganze Stadt spielt seit gestern verrueckt, etwa so wie in Deutschland letzten Sommer. So werden wir uns also mit unserem Faehnchen um Viertel vor acht ins Long Street Cafe setzen und Suedafrika die Daumen druecken!
Lion's Head, Township & Robben Island