Montag, 5. November 2007

Heiraten in Suedafrika, die letzten Tage & RESUMEE

Hallo ihr Lieben!
Wir hoffen, ihr wart nicht zu sehr ueberrascht ueber die letzten Neuigkeiten und seid nicht sauer auf uns. Wir hatten uns schon vor unserer Reise entschlossen, in Suedafrika zu heiraten, haben aber absolut niemandem davon erzaehlt. Wir versuchten von Deutschland aus an eine Adresse in SA zu kommen, aber wir waren weder ueber das Internet, noch die Botschaft, noch irgendwelcher suedafrikanischer Aemter in der Lage etwas herauszufinden. Einzig und allein die Infos ueber die Moeglichkeit, dies zu tun und die Tatsache, dass man nur einen Pass und das Visum benoetigt war uns aus dem Internet bekannt geworden. Also beschlossen wir, sobald wir in Kapstadt sind, es dort in die Haende zu nehmen. Das dortige Department of Home Affairs sagte uns jedoch, dass wir zwar heiraten koennen, dies aber erst im Februar moeglich waere. Wir versuchten es dann in einem kleineren Ort in der Hoffnung, dass dieser nicht so ausgebucht ist. Wir wurden zweimal weitervermittelt und landeten dann bei unserem Marriage Officer Simon, der dies in die Wege zu leiten faehig zu sein schien. Wir fuhren also nach Worcester, einem Ort, den wir eigentlich gar nicht sehen wollten, weil er recht scheusslich ist. Letzten Endes legten wir die Strecke nach Worcester dreimal (einmal von Stellenbosch und zweimal von Hermanus) zurueck: einmal um Simon zu treffen und alles zu organisieren, das zweite Mal fuer die Hochzeit mit Maggie und Matt, unseren Trauzeugen, und das dritte Mal auf der Weiterreise, um ein Full Marriage Certificate bei den dortigen Home Affairs zu besorgen. Ohne dies koennen wir die Ehe in Deutschland nicht legal machen.
Nun sind wir schon seit einer Woche gluecklich verheiratet.

Mosselbay, Knysna und Jeffrey's Bay

Unsere Segeltour zu den Robben in Mosselbay war sehr schoen, vor allem das Segeln an sich hat riesig Spass gemacht. In Mosselbay war auch der zweitschoenste Backpacker der letzten drei Wochen (im schoensten sind wir gerade noch). Wir wollten eigentlich dauernd kochen mit Maggie und Matt, allerdings sind wir zufaellig in einem wirklich guten Restaurant gelandet, in dem es frische Muscheln, Fisch in allen Variationen und bei unserem zweiten Besuch auch Sushi gab. Olli hat dort Strauss probiert (und ich auch, ein winziges Stueckchen) und schwaermt noch immer davon. Nach zwei entspannten Tagen - die Entspannung war auch dringend noetig - sind wir nach Knysna gefahren, die "Hauptstadt" der Garden Route. Unsere dortige Unterkunft, der Highfield Backpackers, wird vom Lonely Planet hoch gelobt - wir verstehen aber nicht so recht, warum. Die Kueche war unglaublich schmutzig, die Zimmer liessen (fuer den Preis) schwer zu wuenschen uebrig und als wir gestern bezahlen und gehen wollten, wurde uns gesagt, dass am Tag zuvor der Safeschluessel "verloren" gegangen sei und wir warten muessten, bis man ihn aufgebrochen habe. Da auch noch eine Flasche wirklich guter Wein, Muesliriegel und Kaese von uns verschwunden waren, waren wir doch etwas misstrauisch und die drei Stunden, bis wir wussten, dass Kreditkarten, Paesse und Flugtickets unversehrt waren, alles andere als entspannt. Dazu kam auch noch, dass der Mechaniker ewig auf sich warten liess, weil ihm auf halben Weg von George nach Knysna klar geworden war, dass es in ganz Knysna den ganzen Tag ueber keinen Strom geben wuerde, er also einen Generator brauchte.
Eigentlich haetten wir zum Addo Elephant Park fahren wollen, dafuer hat aber die Zeit nicht mehr gereicht. So haben wir ein Bird Sanctuary besucht und einen Stopp bei der weltweit hoechsten Bungee Jumping Bruecke eingelegt, um den Verrueckten zuzuschauen. Maggie und Matt sind ja vor einigen Tagen von der Gouritzbruecke gesprungen (65m), aber die Bloukransbruecke mit ihren 216 m war ihnen zwar nicht zu hoch, aber zu teuer. Mit Einbruch der Dunkelheit sind wir in Jeffrey's Bay angekommen, einem Surferstaedtchen, und da unser Hostel (Island Vibe, nur zu empfehlen!) so wunderbar ist, haben wir uns entschlossen, Addo zu kippen und den Tag hier zu verbringen. Morgen muessen wir um halb sechs aufstehen, um den Flieger von Port Elizabeth nach Johannesburg und von dort weiter nach Bangkok zu erreichen. Also gibt es heute Abend ein Abschiedsdinner mit den beiden, die morgen auf eine Farm noerdlich von PE fahren, um dort fuer zwei Monate zu arbeiten. Naechstes Jahr besuchen wir sie in Minneapolis, da wollten wir schon immer mal hin...

SUEDAFRIKA-RESUMEE

Nachdem wir aus Kenia kamen freuten wir uns sehr ueber die Gegebenheiten in Capetown. Wir sahen, wie bunt gemischt die Menschen hier leben koennen, das war sehr erfreulich. Wir waren froh, dass wir nicht mehr die "weissen Fremden" waren, auf die dauernd mit dem Finger gezeigt wurde. Und wir genossen mal wieder gutes Essen zu bekommen. Zugleich fingen wir jedoch an, das "richtige" Afrika zu vermissen, besonders als wir Capetown verliessen und in provinziellere Gebiete kamen, die sehr burisch sind. Alle sprechen Afrikaans in der Western Cape Region. Besser war es in groesseren Orten wir Knysna gen Osten, wo die Bevoelkerung sich mehr zu mischen schien.
Worueber wir uns immer wieder Sorgen machten, ist die Sicherheit. Suedafrika hat mit die groesste Arm-Reich-Diskrepanz der Welt und das bekommt man nicht nur zu sehen, sondern auch zu spueren. Leute, die Haeuser haben, ein nettes Auto und einen Flachbildfernseher, also eigentlich jeder, der "westlich" lebt, hat eine Mauer um sein Haus, oft auch mit Stacheldraht oder Elektrozaun darueber. Auf jeder Mauer steht ein Schild der oertlichen "Armed Response", welche wohl kommt, sollte jemand ins Haus einbrechen. Jeden, den wir hier treffen, wuenscht uns einen sicheren Aufenthalt und warnt uns vor den Gefahren. Wir mieden es, nachts Auto zu fahren oder uns in ruhigen Strassen der Staedte aufzuhalten. Meist blieben wir eher im Hause, wenn es dunkel war. An ATMs (Geldautomaten) ist erhoehte Vorsicht geboten, da dort die meisten Ueberfaelle passieren. Die organisierten Kriminellen hier haben interessante Tricks, um dort an das Geld der Geldabheber zu kommen, denen man jedoch ganz gut ausweichen kann, wenn man auf einige Dinge achtet. Trotz allem sollte man hier nicht paranoid werden, denn der Grossteil der Bevoelkerung ist so warmherzig und hilfsbereit und Suedafrika ist ein wundervolles Land. Man muss sich immer wieder klar machen, dass das Ende der Apartheid weniger als zwanzig Jahre her ist und das Land Zeit braucht, um seinen Weg zu finden.
Unglaublich ist auch, wie herrlich der Wein hier ist. Da koennen die Europaeer echt einpacken. Der Sauvignon Blanc hat goettlich geschmeckt!!!

Morgen brechen wir von Port Elizabeth nach Bangkok auf und werden euch hoffentlich bald unseren ersten Eindruck von Suedostasien mitteilen.
Wir wuenschen euch alles Liebe und gruessen euch!

Hier der Link zu dem Ort, an dem wir geheiratet haben:
http://www.goedgedachttrust.org.za
Last Days in Africa

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Ruthschi, hi Olli, hört sich spitze an, euer Trip. Insbesondere bekommen wir bei Wein und Strauss schon wieder so richtig Lust auf SA. Wir gratulieren Euch noch einmal von ganzem Herzen und hoffen, dass ihr in Asien genauso viel Spass haben werdet. LG Dirlyn

E & M hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben,

Ja, jetzt da ich die Fotos gesehen habe, glaube ich es, ihr habt wirklich geheiratet!!!!!!!!! AAAAAAAA mein kleines Ruthli ist verheiratet... Super toll! Und nein in auch nicht böse, dass ich nicht dabei war, ihr habt ja in goedgedacht geheiratet, klinkt ziemlich holländisch.
Ich habe aber eine Bitte, besser gesagt Befehl: Wagt es nicht die Party ohne uns zu schmeissen. Meine Ferien fangen 26.4. an bis 12.5. Und dazwischen wird gefeiert!
Geniesst euren Trip weiterhin und hatte ich schon erzählt, dass bald noch ein Kätzchen kommt?
Liebe Grüsse, Emiel und Mirjam